50 bis 100 Haare pro Tag zu verlieren, ist völlig normal. Was aber, wenn morgens jede Menge Haare auf dem Kopfkissen liegen oder man ganze Büschel in der Bürste findet? Bei Haarausfall gilt zunächst einmal: Ruhe bewahren – und Ursachenforschung betreiben.
Normalerweise ist das Geschehen auf unserem Kopf im Gleichgewicht. Haare fallen aus, neue wachsen nach. Ein natürlicher, gesunder Prozess, der mit den verschiedenen Wachstumsphasen des Haars zu tun hat. Geraten diese Phasen durcheinander, kann das zu verstärktem Haarausfall führen. Hier informieren wir über mögliche Ursachen und was gegen Haarausfall helfen kann. Wenn Sie länger als sechs Monate unter Haarausfall leiden, sollten Sie in jedem Fall einen Termin beim Dermatologen oder bei Ihrem Hausarzt vereinbaren.
Unser Hormonsystem ist hochsensibel. Schon winzige Schwankungen können es ziemlich durcheinanderbringen. Normalerweise sorgt das weibliche Sexualhormon Östrogen für schöne dichte Haare – viele Frauen in der Schwangerschaft kennen den sensationellen Push-up-Effekt in dieser Zeit. Weniger haarfreundlich sind dagegen männliche Hormone, so genannte Androgene, die auch im Hormonstoffwechsel der Frau vorkommen und unter Stress vermehrt ausgeschüttet werden. Das stört die Hormonbalance und kann so zu Haarausfall führen. Ein Hautarzt verschreibt in schweren Fällen Anti-Androgene. Manchmal reicht es aber auch schon aus, einen Gang runterzuschalten und für Entspannung zu sorgen. Eine weitere Ursache für Haarausfall kann eine Funktionsstörung der Schilddrüse sein. Eine Blutuntersuchung inkl. Hormonbestimmung gibt Aufschluss darüber.
Haare sind sehr strapazierfähig, aber wenn Sie sie zu oft belasten, werden sie spröde und brüchig. Dann etwa, wenn sie durch Blondierungen, häufige Farbwechsel, Dauerwellen oder durch den häufigen Gebrauch von Glätteisen traktiert werden. Das führt zwar nicht direkt zu Haarausfall, aber zu Haarbruch. Das Haar bricht dann relativ weit oben am Ansatz ab, die geschädigten Stoppelhärchen stehen unschön zu Berge.
Da hilft nur, Kopfhaut und Haar in Ruhe zu lassen. Verwenden Sie wenig Shampoo, reduzieren Sie die Waschgänge und stressen Sie Ihr Haar nicht mit zu viel Styling. Wenn möglich, sollten Sie auch aufs Tönen oder Färben eine ganze Weile verzichten oder zumindest auf haarfreundlichere Produkte umsteigen.
Haare benötigen eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung. Ernährt man sich sehr einseitig, kann dies zu Haarausfall führen. Auch Crash-Diäten sind echte Haarkiller.
Wohl fühlt sich der Schopf mit einer ausgewogenen Ernährung aus viel Obst und Gemüse, Eiweiß aus Milch, Joghurt, Quark & magerem Fleisch, Seefisch, Vollkornprodukten, Nüssen und hochwertigen Ölen. Falls Sie das mit der vorbildlichen Ernährung irgendwie nicht so richtig hinkriegen, können spezielle Haarkapseln mit Biotin, Niacin, Zink, Vitamin B6, B12, A und E sinnvoll sein.
Haarausfall kann auch die späte Folge einer Infektion im Körper sein. Wer im Winter eine Grippe hatte, leidet im Frühling unter Umständen plötzlich unter Haarausfall. Innerhalb des gleichen Zeitraums von etwa drei Monaten vergeht das Problem allerdings meist auch wieder, dann haben sich die geschädigten Haarwurzeln wieder erholt.